Fünf Jahrzehnte Wirtschaftswissenschaften an der TU Dortmund

Eröffnet wurde der Festakt durch das Grußwort von Frau Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Frau Brandes gratulierte der Fakultät in einer Videobotschaft und hob die besondere Bedeutung der Wissenschaft für die Lösung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen und die Bedeutung des Transfers von den Universitäten in die Gesellschaft hervor.

Es folgten Grußworte von Herrn Professor Dr. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund, und Herrn Thomas Westphal, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund. Professor Bayer betonte in seiner Rede die Relevanz wirtschaftswissenschaftlichen Wissens über Fakultätsgrenzen hinweg und dankte der Fakultät für die hervorragende Art und Weise, in der sie diesen Themenbereich an der TU Dortmund abdeckt. Der Oberbürgermeister ging in seinem Grußwort auf die vielen Themenfelder ein, in denen die Stadt Dortmund von ihrer engen Zusammenarbeit mit Fakultätsmitgliedern profitiert hat und wie diese Kooperationen das Dortmund von heute mitgestaltet haben.

Gastgeber des Abends war der Dekan der Fakultät, Herr Professor Dr. Steffen Strese. Er führte die Feiernden zurück zu den Anfängen der Fakultät, gegründet 1973 als 11. Fakultät an der noch jungen, technisch ausgerichteten Universität Dortmund. Mit nur 54 Studierenden nahm sie damals als Abteilung Wirtschafts- und Sozialwissenschaften den Lehrbetrieb auf und bietet nun den zweitgrößten Bachelorstudiengang der Universität an. In der Fakultät arbeiteten die drei Richtungen Betriebs­wirt­schafts­lehre, Volks­wirt­schafts­lehre und Soziologie symbiotisch zusammen und bildeten ein starkes Fundament für die heutige Fakultät, die seit 2017 erfolgreich als Fakultät Wirtschaftswissenschaften agiert. Neben ihrer Kompetenz in den klassischen Bereichen der Wirtschaftswissenschaften zeichnet sie sich insbesondere durch Erfolge in den Forschungsclustern empirische Wirtschaftsforschung sowie Entrepreneurship, Technologie/Innovations­management und digitale Transformation aus.

Den Blick in die Zukunft gerichtet zeigte Professor Strese auf, wie die Fakultät auf den bisherigen Erfolgen aufbauen möchte. Dazu gehören die weitere Verstärkung der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der Ausbau von regionalen, nationalen und internationalen Partnerschaften, die Stärkung der Förderung von Unternehmertum und Unternehmensgründungen aus der Universität sowie die Entwicklung des neuen Studiengangs Wirtschaftsinformatik.

Ein besonderer Dank gebührt den drei Festredner*innen des Abends. Als Alumni der Fakultät stehen sie für drei verschiedene Bereiche, die eine hohe Bedeutung für die Fakultät haben – Unternehmen, Wissenschaft und Unternehmertum.

Herr Dr. Ulrich Hüllmann, CFO der Viessmann Group, berichtete, welchen Einfluss die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen auf sein Unternehmen haben. Er betonte die wichtige Rolle, die Universitäten dabei spielen, nicht nur Neugier und Wissen zu vermitteln, sondern auch die Fähigkeit, dieses Wissen optimistisch und sinngerichtet einzusetzen, um die Welt zum Besseren zu verändern.

Frau Professorin Dr. Kerstin Schneider von der Professur Finanzwissenschaft und Steuerlehre der Bergischen Universität Wuppertal und Leiterin des Wuppertaler Instituts für bildungsökonomische Forschung ging in ihrer Rede auf die zentrale Bedeutung des Zugangs zu Forschungsdaten nicht nur für den wissenschaftlichen Nachwuchs, sondern auch für die Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Deutschland und für evidenzbasierte Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik ein. Dabei sieht sie zum einen den Mangel an mikroökonomischen und konsumbasierten Daten, zum anderen aber auch den Zugang zu und die Infrastruktur der Daten kritisch. Für die Zukunft wünschte sie der Fakultät und der Wissenschaft in Deutschland insgesamt eine verbesserte Qualität und Erreichbarkeit von Forschungsdaten.

Der Bereich Unternehmertun wurde vertreten von Herrn Christian Winter, Partner und Investor der Venture Capital Firma Cusp Capital. In seiner Rede ging Herr Winter auf aktuelle Themen mit hoher Zukunftsrelevanz ein – wie etwa Nachhaltigkeit, Transformation und Evolution von Geschäftsbereichen sowie die Digitalisierung als Fundament von Veränderung. Er begrüßte die hohe Bedeutung von Entrepreneurship und Unternehmertum in der Lehre an der Fakultät sowie die aktive Förderung von Start-ups. Für die Zukunft der Fakultät wünschte er sich die weitere Entwicklung dieser Förderung und die Stärkung des Unternehmertums von Studierenden.

Im Anschluss an die Grußworte und Festreden feierten Fakultätsmitglieder und Alumni mit Gästen und Förder*innen ein halbes Jahrhundert Bestehen der Fakultät. Aufbauend auf den Erfolgen der Vergangenheit startet die Fakultät durch die Vertiefung bestehender und den Aufbau neuer Netzwerke sowie die kontinuierliche Internationalisierung und Digitalisierung erwartungsvoll in die nächsten 50 Jahre.

Zurück